Ausstellung
Vernissage:
Do. 5. September 2019,
18 h – 21 h
Ausstellung:
Fr. 6. September bis
Sa. 19. Oktober 2019
Doppelausstellung mit
LICHT FELD Gallery

Sebastien Preschoux
1974 / Paris / Paris
Tief von der optischen Kunst, aber auch von den Werten des Bauhaus-Unterrichts geprägt, der sich für eine Anweisung einsetzt die sich auf den Grundwert der manuellen Arbeit konzentriert, schafft Sebastian unermüdlich immer komplexere Designs welche mit dem konkurrieren können, was eine Maschine in wenigen Augenblicken produzieren könnte. Durch diesen Prozess ruft er eine visuelle Verwirrung beim Betrachter hervor, die ihn dazu bringen kann, sich über den Ursprung seiner Arbeit (menschlich oder mechanisch) zu wundern. Nur durch die Annäherung wird es dem Zuschauer möglich, die Stigmata des Übergangs der menschlichen Hand zu identifizieren, eine Haltung, die Sebastien als Belohnung für die Neugierigen bezeichnet.
Seine Arbeit beschränkt sich nicht auf zweidimensionale Produktionen. Er findet eine dreidimensionale Korrespondenz durch Thread-Installationen, die oft in der natürlichen Umgebung durchgeführt werden und ihm so perfekte Freiheit sowohl in Bezug auf Grösse als auch Vielfalt bieten. Dabei arbeitet er mit dem Fotografen Ludovic Le Couster zusammen, der ebenfalls mit nicht-digitalen Werkzeugen arbeitet, bevorzugt aber Mittelformat-Kameras.
Indem wir Sébastien Preschoux bei der Arbeit zusehen, nehmen wir das Oszillieren zwischen der Gelassenheit eines eilig gebauten Kunstwerks und der Spannung einer ungemein präzisen Geste wahr, die anmutig moderiert, drastisch durch einen Prozess von Messungen und Zählungen gesteuert wird. Das Werk erstreckt sich über die Zeit, unterbrochen von den wiederholten Gesten der Herrscher und Kompasse. Ohne Ungeduld spult Sébastien Preschoux die Zeichenbewegung in der Zeit ab, lässt das Material sich im Raum verteilen. In zwei Dimensionen scheinen die Zeichnungen von Sébastien Preschoux von Vibrationen belebt, was vielleicht auf die inhärenten Unvollkommenheiten der Fehlbarkeit der Hand zurückzuführen ist. Dreidimensional beugen die Installationen das Licht und stellen in der natürlichen Umgebung ihrer Umsetzung einen naheliegenden Fall dar. Die Grenze zwischen Kunst und Handwerk ist instabil und die Homologie mit der digitalen Darstellung zu störend. Ein Blick ohne Anspruch ist irreführend. Die kreative Ausdauer erhöht die «sine qua none»-Bedingung eines wohlwollenden langsamen Besuchs, so dass die Begegnung zwischen Auge und Objekt real sein kann und das erlaubt, was Sébastien Preschoux «die Belohnung der Neugierigen» nennt.
Valérie NAM
Arthur Dorval
Arthur Dorval ist ein bedeutender französischer Maler. Seine Auseinandersetzung mit geometrischen Bildern hat ihn weltweit bekannt gemacht und er ist einer der vielversprechendsten jungen Künstler Frankreichs.
Der 1987 in Lille, Frankreich, geborene Dorval zeigte schon früh Interesse am Zeichnen und begleitete seinen Vater, ein Galerist, bei Besuchen in Museen, Galerien und Künstlerwerkstätten. Er begann seine akademische Ausbildung in Saint-Luc Toumai, wo er Illustration studierte und anschliessend Design an der La Cambre in Brüssel. Dorval ist Teil der reinen Geometrischen Abstraktion, neben Künstlern wie Alberto Magnelli, Auguste Herbin und Victor Vasarely. Die Bewegung begann Anfang des 20. Jahrhunderts, hat sich aber seitdem weiterentwickelt, was sich in der Arbeit von Dorval zeigt. Das Spiel mit Formen und Farben verleiht seinen Figuren Bewegung und Lebendigkeit und lässt sie eher als architektonische Meisterleistungen denn als Gemälde erscheinen. Es ist auch sein charakteristisches Werk über Farbe, das ein Gefühl von Vollfarbe oder Transparenz vermittelt. Bekannt wurde er 2010 mit seiner ersten Werkreihe – Geometric Hatching. Bald darauf folgte seine zweite Serie, Composition No.2. Dorvals Kunstwerke wurden in Galerien in Frankreich, Belgien, der Schweiz, Marokko und zuletzt in den USA ausgestellt.
SWIZ
OLIVIER SWIZ ist ein französischer Künstler, der 1983 geboren wurde. Er lebt und arbeitet in Paris.
Olivier Swiz entwickelte schon in jungen Jahren eine Leidenschaft für die Malerei und wurde im Jahr 2000 auf Graffti aufmerksam. Schon als Teenager war er von einer Vision der Sprache angezogen, welche die Erfahrungen von Formen, Farben und Sinnen verbindet. Swiz begann mit dem Üben von Graffiti mit einem ausgeprägten Hang zum städtischen Niemandsland. Von der Strasse bis ins Studio entwickelte er ein emanzipiertes und innovatives Werk, welches sich auf das Schreiben als anspruchsvolle Grundlage für geometrische Kompositionen konzentrierte.
Die hier vorgestellten Arbeiten erscheinen als freie Interpretationen von Swiz’s Umgebungen, gesehen durch das Prisma von Formen und Farben. Konstruktionen und Architekturen werden injiziert, um eine hybride Sprache zu komponieren, die eine mathematische Strenge bei der Dekonstruktion und Rekonstruktion dieser Informationen anwendet. Swiz extrahiert aus seiner Umgebung ein formales Register welches es ermöglicht, neue Räume zu schaffen, in denen klassische Konstruktionen einer komplexen und dynamischen Geometrie weichen. Die Arbeit auf Leinwand offenbart Territorien mit fragmentierten Volumina, die von radikalen Linien durchzogen werden. Die Strukturen sind vielschichtig und laden den Betrachter zu einer Zirkulation ein, indem sie sich vor den Werken bewegen, um ihren Weg zu gehen, die verborgenen oder unsichtbaren Teile, die halb geöffneten Türen, wahrzunehmen. Sie sind mit dem Ziel konzipiert, neue unterirdische Räume auf der Grundlage des Begriffs der Abdeckung zu schaffen. Die ausgehöhlten Volumen enthüllen so viel, wie sie verbergen. Jedes Stück kann dann als Spur wahrgenommen werden, das Element einer imaginären Karte, das zu entschlüsseln ist.
*Kooperation mit David Bloch Gallery, Marrakesch